Samstag, 27. November 2010

Sucht

Schnee und Velo= sehr inkompatibel! Ich bin noch nie mit meinem Velo umgefallen, trotz Schnee, Eis, Regen und Tramschienen - bis heute. Aber heute Mittag auf meinem Nachhauseweg vom Pilates konnte ich mich beim Bremsen auf der Velobrücke nicht mehr auffangen und wir beide, mein oranges Velo und ich, fielen zu Boden. Hoffentlich gabs keine Kratzer, mochte noch nicht nachschauen. Jedenfalls war ich leicht geschockt und deshalb fuhr ich ziemlich vorsichtig nach Hause, was mich viel Zeit brauchte. Ich mag Schnee, aber der macht mein Leben nicht unbedingt einfacher.
Nachher mit den übermütigen Hunden in den Wald. Wir trafen keine Hunde- oder Menschenseele.
Morgen gehe ich rennen, wie immer am Sonntag. Egal, wie das Wetter ist. Es ist der einzige Tag, an dem ich ohne Zeitdruck durch die Wälder joggen kann. Ich würde ja gerne dreimal pro Woche rennen gehen, aber zweimal ist die Norm. Es tut mir immer gut. Ich hab ja eigentlich nie was, kenne Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Erkältungen oder Grippe nicht mehr. Das war anders, als ich vor zehn Jahren zu rennen begann. Ich lernte, dass mir Rennen immer gut tut.
Natürlich renne ich nicht schnell, ich bin eine Langdistanzrennerin. Ich könnte locker mit jemanden über Buddha und die Welt reden. Aber da ich mit den Hunden nicht rede während des Rennens, rede ich mit mir selber. Im Kopf. 
Und das ist es, was eben so phänomenal ist. Nach einer Stunde Joggen ist mein Kopf ziemlich leer, Wichtiges und Unwichtiges ausgesprochen, das Chaos meines Alltags hat sich geordnet und braucht deshalb viel weniger Platz. Dann ist wieder genug Raum da für anderes. Rennen hat Suchtpotential!

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