Samstag, 5. Februar 2011

Ni zao

Guten Morgen! (Wortwörtlich aus dem Chinesischen: Du früh!)
Richtig früh bin ich Arbeits wegen nur einmal pro Woche unterwegs, die Hunde aber dreimal! Weil Patrick  den Morgenspaziergang übernimmt und er dreimal schon vor 8 Uhr zu arbeiten beginnt, sind die vier jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag schon um sechs Uhr im Wald anzutreffen. Finde ich ungesund, so früh schon aufstehen und zur Schule oder Arbeit gehen zu müssen. Und wer Hongkong- oder Shanghai-Feeling haben möchte, sollte mal den Vorortszug von Worb nach Bern  um 7 Uhr früh nehmen und probieren, aus der engen RBS-Station am Berner Bahnhof zu entkommen. Geht praktisch nicht. So viele Leute, ein solches Gedränge. Wie in chinesischen Grossstädten, nur wurde dort grosszügiger geplant und gebaut. Hier in der Schweiz rechneten die Planer nie mit einer solchen Mobilität!

Die chinesische Sprache gefällt mir ungemein! Ich lerne sie seit etwa vier Jahren, anfangs in einem Kurs, seit drei Jahren lerne ich über Podcasts direkt aus Shanghai, die ich abonniert habe:
www.chinesepod.com

Ich begann damit, weil ich einige Jahre nach meinem Abschluss in Psychologie merkte, dass mein Gedächtnis nachliess. Spanisch wäre auch eine Option gewesen, aber Chinesisch ist schwieriger - und völlig anders! Keine Endungen, keine Zeiten, aber viele super Wörter und Satzstrukturen! Ich bin zwar immer noch auf Elementary-Niveau, manchmal kommts mir vor, dass ich zwar drei neue Wörter im Kopf behalte, aber gleichzeitig fünf alte vergesse!
Überhaupt übt China seit Jahrzehnten eine riesige Anziehung auf mich aus. Ich kann mir das Ganze nur damit erklären, dass ich wahrscheinlich eine chinesische Seele besitze. Ich möchte mich hier aber deutlich distanzieren von der chinesischen Regierung, die seit jeher unwahrscheinlich menschen- und tierverachtend schaltet und waltet. 1999 war ich zum ersten Mal in China, eine Reise nach Beijing und ich hatte das starke Gefühl, nach Hause zu kommen. Irgendwie irr, aber trotzdem war etwas da, das ich nicht erklären konnte.

Seither waren wir zweimal in Hongkong, einmal in Taiwan, das mir übrigens sehr gefiel, und letzten Sommer eben in Shanghai, wo wir die interessantesten vegetarischen Restaurants meines Lebens fanden. Das ist meine Küche, so würde ich so gerne jeden Tag essen.
Und gestern, startete ich mit einem Kurs in Tai Chi! Ich erwartete eigentlich einen Anfängerkurs, aber offensichtlich ist die Gruppe schon seit 10 Wochen dabei, diese wunderschönen Bewegungen zu lernen. Yunshou, Wolkenhand übten wir. Ich hatte das gar nicht geplant, wie so oft in meinem Leben. Aber am Mittwoch nach 9 Stunden Schlaf spürte ich eine riesige Energie und plötzlich Lust, Tai Chi zu lernen. Und da fand ich doch tatsächlich einen Kurs, in den ich gestern einsteigen konnte.
Bucuo. (Wortwörtlich: Nicht schlecht, also: Sehr gut!)

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