Sonntag, 13. Februar 2011

Siesta

Was gibt es Schöneres als sich nach einer Stunde Joggen auf dem Sofa oder Bett auszuruhen? Ich liebe Siesta machen, tue es, wann immer ich kann. Die Spanier tuns, die Italiener tuns und auch die Chinesen kennen diese Tradition. Sich Ruhe gönnen ist enorm wichtig für unseren Kopf und Körper. Wenn wir Sport treiben, arbeiten oder lernen, brauchen wir immer wieder Pausen, damit die Muskeln wachsen können und der Kopf Neues verarbeiten kann, wie unzählige Studien belegen.
Ich weiss, dass Nichtarbeiten nicht so einfach ist in unserer schnellen Leistungsgesellschaft. Ausserdem ist die Siesta-Tradition hier unbekannt.

Wir hatten Sportferien vergangene Woche und an zwei Tagen machte ich weder Sport noch arbeitete ich. War richtig faul. Tat so gut. Seit vielen Jahren schlafe ich jeden Nachmittag zwischen 10 und 30 Minuten, nie länger. Ich brauch auch keinen Wecker zu stellen, wache von selber auf. Ich begann damit, als ich einige Male am Nachmittag schlimme Migräneanfälle kriegte. Das war damals, als ich ein kleines Kind und ein Studium gleichzeitig schaffen musste. Die Migräne begann, sich nach dem Mittag aufzubauen, wurde stärker bis zum Höhepunkt um 18 Uhr. Dann flaute sie langsam ab. Das war immer dasselbe Muster, manchmal kam auch Erbrechen dazu. Meine letzte Migräne liegt etwa 10 Jahre zurück, da war ich auf einer Gruppenreise in Berlin. Druck, Stress, keine Ruhe, dazu wohl zu wenig getrunken und gegessen, denn regelmässiges Essen ist für mich sehr wichtig.
Ich bin froh, dass ich Siesta machen gelernt habe. Viele Menschen können tagsüber nicht loslassen. Oder sie schlafen zu lange, wie mein Vater. Der schläft auch jeden Nachmittag, aber nie unter zwei Stunden. Dann wankt er in die Küche und braut sich einen starken Kaffee und nach einer weiteren halben Stunde kann man wieder mit ihm reden. Cleo ist ähnlich, auch sie kann einige Stunden am Nachmittag schlafen. Aber besser drei Stunden schlafen als keine!
Patrick ging heute alleine los, wollte wohl wieder mal schneller rennen, denn schnell, das bin ich nicht. Wir vier andern genossen unseren Lauf in einem zunehmend matschigen Wald. Dann duschen, was essen und Siesta machen. Und jetzt gehts uns allen gut!

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