Mittwoch, 6. Juni 2012

Frankenstein


Manchmal kommt mir mein Leben vor, wie wenn es vor allem aus dem Lösen von Problemen besteht. Geht es andern auch so?

Da sitzt so ein Problem breitbeinig auf dem Stuhl in deinem Raum und möchte SOFORT gelöst werden. Du löst es und da steht schon das nächste Problem vor der Tür und möchte dringend rein. Manchmal schleicht eines auch daher und du bemerkst es erst, wenn es schon da sitzt. Manchmal aber kommt es mächtig und laut in deinen Raum und sieht aus wie Frankenstein, das gleichnamige von einem Arzt konstruierte Monster aus dem Buch von Mary Shelley.
Ein solches Monster wieder loszuwerden braucht viel Geschicklichkeit und Energie!
Manchmal drängeln sich gleich mehrere Probleme an der Türe und jedes möchte das erste sein. 
Dann musst du Stühle organisieren, damit alle sitzen können.

Wenn du Glück hast, kannst du zwischendurch in der Hängematte liegen, ein paar Hunde streicheln oder durch die Wälder joggen.
Da ist manchmal das Gefühl, als sei ich mit den Problemen in einem Raum eingesperrt. Aber wahrscheinlich ist das eine Illusion, denn gibt es den Raum wirklich? Setz dich mal auf einem Stuhl, spüre deine Haut und dann probierst du, die Luft zu spüren, um die Grenze zwischen Haut und Luft zu finden. Dann merkst du, dass da gar keine Grenze ist. Wir und die Luft sind dasselbe. Somit gibt es den Raum gar nicht und wahrscheinlich gibt es auch die Probleme nicht. Alles vom Kopf ausgedacht. Und wir können uns auch wieder leer denken.
Dann ist nichts mehr da. 
Wenn es nur so einfach wäre!

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