Sonntag, 3. Juni 2012

Schonen ist schädlich

Dreimal probierte Lucy gestern, aus dem Hundekurs wegzuschleichen. Nach 10 Minuten fand sie schon, dass es gereicht hätte. Aber sie hatte keine Chance, kenne ich doch meine Lucy und beobachte sie genau! Wir hatten nämlich optimale Bedingungen: Nur vier Hunde waren dabei und einer davon war Timmy. Dazu noch Aline, die sie auch gut kennt und ein neuer, Blu, ein lustiger Wirbelwind. Irgendwann mitten im Kurs rannten die andern beiden Hunde Blu nach und sogar Lucy machte mit.
Ich bin froh, dass wir wieder mal in den Kurs konnten, denn wenn wir länger wegbleiben, wird Lucy schwierig. Sie hat ein paar Verhaltensweisen, die ihr und uns nicht gut tun. Schonen würde hier gar nichts bringen, im Gegenteil, ihr negatives Verhalten würde verstärkt.
Es windete ja zum Teil sehr stark in den vergangenen Wochen und Lucy weigerte sich abends jedesmal, bei Wind zur kleinen Wiese beim Friedhof zu gehen. Dort steht nämlich ein mächtiger Kastanienbaum, der dann immer sehr laut rauscht. Dann liess ich sie halt zu Hause und in den Garten vor dem Schlafengehen.
Mit Patrick tat sie anders schwierig: Da verweigerte sie oft den Mannenbergspaziergang und blieb einfach beim Auto sitzen. Vielleicht war da ein Geräusch einer Maschine vom nahen Bauernhof oder jemand zersägte Holz im Wald.
Gestern Abend beim letzten Spaziergang, kaum hatte ich die Haustüre geschlossen, knallte ein Feuerwerksartikel. Keine Chance! Deshalb packte ich die Hunde ins Auto und fuhr in den Wald. So gut, dass ich dies gemacht hatte, denn der Mond war fast voll und die Nacht hell und friedlich.

Ich renne jetzt oft zum kleinen Froschteich, wo die Hunde baden können. Bin immer noch dabei, meine Füsse an die Newtons zu gewöhnen.
Letzten Mittwoch wollte ich wie immer rennen gehen. Rennen tut mir ja immer gut. Und es ist noch nie vorgekommen, dass ich wegen irgendwas nicht rennen konnte. Bis letzten Mittwoch. Ich war mit Rückenschmerzen aufgewacht (Hallo?? Ich und Rückenschmerzen??) und als ich im Wald war, ging es vor lauter Schmerzen einfach nicht. Jeder Schritt war wie ein Messer im Rücken und löste pochende Schmerzen aus. Wieder zu Hause war mir klar, dass ich ein Schmerzmittel brauchte, hatte ich doch abends noch eine Yogastunde. Seit etwa 15 Jahren nahm ich nie mehr was - und so sah es auch in der Schachtel mit Fieber/Verbrennungen aus: 2007 abgelaufen, 2005 abgelaufen.....Bei Moritz fand ich Paracetamol, das nur 2010 abgelaufen war. Er musste ein Schmerzmittel nehmen, weil er bei einem Sturz beim Downhill-Biken eine Rippe gequetscht hatte. Ich säbelte mit einem Küchenmesser an der Tablette, denn ein Gramm schien mir zu stark. Erstens bin ich knapp unter 50 Kilo und zweitens nehm ich nie Medikamente. Und dieses Viertelgramm wirkte! Ha, total erstaunlich! Und da ich weiss, dass Schonen auch hier schädlich ist, machte ich, wenn auch vorsichtig, weiterhin meine täglichen Übungen. Am Donnerstag war da noch ein Echo eines Schmerzes und am Freitag war alles Geschichte. Wenn auch eine seltsame Geschichte, denn ich hab eigentlich keine Erklärungen für diesen Schmerz. Ausser, dass ich am Dienstag mit einem kleinen Handrasenmäher, sowas wie ein Tischstaubsauger, die kleine Wiese unter dem Apfelbaum in gebückter Haltung geschnitten hatte. Dabei musste ich mit zwei Fingern ständig zwei Hebel gedrückt halten. War wohl nicht die beste Idee, die ich je hatte. Naja, alle machen von Zeit zu Zeit Fehler. Das dürfen wir. Wir sind nichts als komische Menschen.

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