Samstag, 5. März 2011

So tun als ob

Was ich in meinem Leben zur Zeit tue (ausser meine Grundbedürfnisse wie Essen, Schlafen, etc. erfüllen), kann ich an einer Hand abzählen: Arbeiten, Hundis, Sport, Serien gucken, bloggen. Für alles andere fehlt mir die Zeit. Und nur, wenn ich fest nachdenke, erinnere ich mich, dass es in meinem Leben noch andere Dinge gäbe, die ich gerne tun würde. Malen. Gedichte schreiben. Chinesisch lernen. Lesen.
Ich, die ich so gerne lese, lese kaum mehr. Zeit. Nicht da. (Das nebenstehende Bild zeigt mich in London im April vor einem Jahr am LESEN!)
Bis vor einer Stunde war ich an drei Büchern gleichzeitig: Buddha werden in fünf Wochen (hab ich ja leider schon mal begonnen und nicht zu Ende gelesen, deshalb fing ich vor einigen Wochen wieder an. Komme nicht vorwärts. Werde noch lange nicht Buddha sein); Poser, eine Biografie einer Frau, erzählt anhand von Yogapositionen (leider etwas langweilig, mein Leben wäre genauso interessant); und einen Krimi, durch den ich mich bis Seite 77 durchkämpfte, wobei ich vermied, abends vor dem Schlafengehen darin zu lesen, denn ich möchte in meinen Träumen nicht von einem brutalen Frauenmörder, der Vogelspinnen liebt, verfolgt werden. Deshalb liess ich das Buch vorhin im Bernaqua in der Sauna liegen. Möge eine hartgesottenere Person als ich sich mit diesem Serienmörder rumschlagen!
Sport, das muss sein, auch wenn ich zu wenig Zeit habe. Vorhin war ich wieder mal an den Geräten Kraft aufbauen, was ich leider schon lange nicht mehr richtig tat. Weil ich zu vielen Leuten erzählte, dass ich dies nicht so gerne tue und so wichtig sei es nun auch wieder nicht. Was eben nur teilweise stimmt. Ich tus wirklich nicht so gerne, aber meinem Köper tun die Bewegungen gut. Mir fällt auf, dass Dinge, die wir tun oder aussprechen, auch wenn wir nicht daran glauben, mit der Zeit eine Wirklichkeit kriegen, die uns selber überzeugt. So tun als ob ist ein wirksames Instrument der lösungsorientierten Kurzzeittherapie, das ich immer wieder als Mittel zur Veränderung vorschlage. Jetzt hat es mich selber eingeholt, hmm. Ich muss in Zukunft besser aufpassen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen