Dienstag, 31. Mai 2011

Achtsamkeit

Wird Bio-Gemüse wirklich mit Tiergülle gedüngt, wies in den Medien stand? Moritz, der am Samstag Bio-Gemüse auf dem Bundesplatz verkauft, fragte den Bauern, der dies verneinte. Er dünge mit einem speziellen (Kunst?)-Dünger und Moritz brachte gleich eine Tüte davon nach Hause. Ich roch daran und fand, es rieche wie Hundefutter.
Da hätte eine Alarmglocke läuten müssen. Sie läutetet ein bisschen, aber ich hörte nicht hin und legte die Tüte zum Gartenwerkzeug genau auf Hundenasenhöhe. Ja, und wir haben eine Hündin, deren alleiniges Interesse ESSEN ist. Wieviel sie verzehrte, ist nicht klar, denn ein grosser Teil rieselte in die Kiste. Sie kriegte abends gewaltigen Durchfall, und Lucy übrigens auch. Lola nicht.

Achtsamkeit meinerseits hätte geholfen. Ich übe es seit einer Weile, seit ich das Buch: Stress bewältigen mit Achtsamkeit von Linda Lehrhaupt und Petra Meibert lese. Mindfulness-Based Stress Reduction ist ein Programm, das der Molekularbiologe Jon Kabat-Zinn aufgrund eigener Erfahrung mit Yoga und Buddhismus entwickelt hat. Da lese ich interessante Dinge wie: Wenn wir gestresst sind, verlieren wir als erstes unsere Freundlichkeit. Und wir beginnen, schnell zu sprechen, schnell zu gehen, schnell zu essen und unser Leben bekommt so eine hohe Geschwindigkeit.

Die Lösung? Die eigenen Gedanken wahrnehmen und sie vorbeiziehen lassen. Dasselbe mit den Gefühlen: Ah, jetzt bin ich wütend...so fühlt sich dieses Gefühl an...interessant. Sich nicht hineinziehen lassen. Auf den Atem achten.
Ich übe. Gestern wollte ich ein Mail an mehrere Leute versenden, aber irgendwie gings nicht. Weil ich mir immer Zeitfristen setze (bis dann musst du das getan haben) stresste es mich. Da achtete ich auf meinen Körper und merkte, dass ich den Bauch einzog und flach in den Brustkorb atmetet. Ich entspannte mich, atmetet bewusst in den Bauchraum und konnte das Problem mit den mehreren Adressaten zwar nicht elegant, aber doch irgendwie lösen.
Es kommt zur Zeit für mich einiges zusammen. Die Yoga-Ausbildung wählte ich vor allem, weil sie mir machbar erschien. Und letztes Wochenende musste ich feststellen, dass ich ein Yoga der Stille lerne. Es könnte nicht  passender sein.
Heute Mittag war ich mit den Hunden am Wasser, aber es hatte zu viele Jogger und einige nervten sich an der umher rasenden Lucy. Mittagszeit vermeiden wir wohl besser. Viele Leute sind so gestresst, dass sie ihre Freundlichkeit verloren haben. Vor allem hier in der Schweiz, scheint mir.

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