Dienstag, 10. Juli 2012

Unkonventionell

Drei Tage Ausnahmezustand: Wir kriegen neue Fenster! Ein riesiger Lärm, viel Staub, ständig offene Türen - meine grosse Erfahrung mit Umbau liess mich Ilona fragen, ob Lola und Lucy die Zeit bei ihr verbringen dürften. Sie dürfen und wir bringen beide Hunde am Morgen hin und holen sie am Abend wieder. Nur Vida bleibt hier. Ich hatte sie richtig eingeschätzt - solange sie ihr Sofa hat, ist alles ok für sie.
Aber sie kann Situationen esstechnisch ausnützen wie eine Meisterin! Am Montag Morgen holte sie vom Esstisch die für Lola und Lucy bereitgemachten Frühstücksportionen. Ich hielt die zerrissenen Plastikbeutel hoch und schimpfte mit Vida. Sie kann ganz toll schuldbewusst dreingucken! Leider dachte ich nicht daran, ihren Es-Tut-Mir-Leid-Aber-Ich-War-So-Hungrig-Blick zu knipsen. Aber als sie am Nachmittag das Znünibrot eines Handwerkers aus seiner Plastiktüte stahl, fotografierte ich sie danach (siehe nebenstehendes Bild).

Heute staunte ich, als Lola und Lucy von Ilona zurückkamen. Erstens brachte Patrick ein Spielzeug mit, das wir ausprobieren dürfen. Lola begriff sehr schnell, wie sie zu versteckten Goodie kam, Lucy hatte keine Chance, da Lola das Spielzeug als ihres betrachtete und dies auch lautstark verkündete.
Zweitens trug Lucy einen blauen Verband um den Körper. Der soll einen ängstlichen Hund beruhigen. Interessant!

Wir probieren seit einer Woche aus, ob ein Gewicht an Lucys Halsband (eine Bürste) sie vom Verschwinden im Wald hindert. Ja, uns scheint, dass Lucy weniger losrennt. Natürlich rufen wir sie auch immer wieder zurück, üben, was wir im Hundekurs gelernt haben. Die Bürste sieht ja schon ein bisschen schräg aus, aber komischerweise merken die meisten Leute gar nichts. Einige, die den Hund mit Bürste doch sehen, sagen nichts und schauen nur etwas verwirrt.
Aber gestern sagte eine Frau: "Ah, geht der Hund putzen? Bei mir hat es auch noch viel zu tun!" Ich musste lachen und erklärte, nein, mit Putzen habe die Bürste am Halsband nichts zu tun. Das Gewicht soll einen Druck aufs Halsband geben, wie wenn sie an der Leine wäre. Na, bis jetzt funktionierts nicht schlecht, wenn auch die Methode und der Anblick etwas unkonventionell sind!


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